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Aktueller Artikel


Astrologischer Ausblick 2020

 Charlotte van Stuijvenberg


Im Jahr 2020 findet eine sehr seltene astrologische Konstellation statt, an der die Planeten Jupiter, Saturn und Pluto beteiligt sind. Die Astrologin Charlotte van Stuijvenberg gibt einen Einblick in diese kraftvollen, transformativen Energien, die zurzeit auf Erde und Menschheit einwirken. Sie erklärt, wie sich diese auf verschiedene Systeme auswirken – dies auch anhand eines Rückblicks auf eine Zeit mit ähnlichen Konstellationen. Auch die Wirkung im individuellen Horoskop wird erklärt.​​​​​​​



Wir alle sind Kinder der Sonne, sind Sternenkinder, sind Kinder des Lichts. Wir leben in einem physischen Körper hier auf Erden – und könnten dies nicht ohne die unablässige Bestrahlung durch die Sonne. Unser Heimatplanet Erde nährt und behütet unsere menschliche Existenz. Dieses mütterliche Wesen trägt uns, auf ihm segeln wir rund um unseren Sonnen-Stern, zusammen mit anderen Planetenwesen.


Zurück zu unserem Sonnensystem, zurück zur Erde. Hier geschehen zurzeit wichtige evolutionäre Transformationsprozesse, die das beginnende Zeitalter des Lichts markieren. Dies zeigt sich u.a. in der Astrologie, und zwar in einer seltenen Konstellation von Planeten: Im letzten Drittel des Tierkreiszeichens Steinbock begegnen sich Pluto, Saturn und Jupiter, drei machtvolle Planeten, die das Schicksal der ganzen Menschheit beeinflussen.


Die Planeten Pluto, Saturn und Jupiter


Pluto ist der Transformationsplanet. Seine machtvolle Energie zerstört überholte Formen und schafft dadurch Raum für Neues. Tod und Geburt, Macht und Ohnmacht sind seine Bereiche. Was immer er bestrahlt, muss sich seiner naturgegebenen Wandlungskraft hingeben, muss Altes loslassen, damit Erneuerung geschehen kann. Dort, wo Pluto in unserem Geburtshoroskop steht, müssen wir uns voll und ganz dem Fluss des Lebens hingeben, die Kontrolle aufgeben und das Leben durch uns wirken lassen. So gelangen wir von der Ohnmacht zur Macht. Plutos Heimat-Tierkreiszeichen ist der Skorpion.


Saturn verkörpert so ziemlich das Gegenteil von Pluto. Er schafft und hütet Strukturen und will sie halten, gegen alle Widerstände. Er liebt das Altbekannte, das Erprobte, das Bewährte. Im individuellen Horoskop zeigt er sich auch als Hüter der Schwelle, als die Kraft, die uns auffordert, uns voll und ganz auf der Erde zu verkörpern. Saturn fordert uns auf, der Realität der irdischen Existenz voll ins Gesicht zu schauen, sie anzunehmen, mit allem, was sie uns abverlangt. Erst dann sind wir imstande, die Schwelle zu überschreiten und uns den höheren geistigen Energien zu öffnen – ohne den Boden zu verlieren. Saturns Heimat-Tierkreiszeichen ist der Steinbock.


Jupiter ist der Planet des Wachstums, der Ausdehnung, der grösseren Übersicht. Mit ihm können wir einen erhöhten Standpunkt einnehmen und alles aus einer weiteren Perspektive betrachten. Er ist auch der Planet des Glaubens, der Überzeugungen – sie können unter dem Einfluss von Jupiter ein riesiges Ausmass annehmen, verbunden mit der selbstverständlichen Annahme, man sehe es richtig und alle sollten es so sehen. Wo Jupiter im Geburtshoroskop steht, erleben wir viel Zuversicht und eine gewisse Grösse – aber auch Illusionen. Seine Tierkreiszeichen-Heimat ist der Schütze.


Die Konjunktionen


Pluto, Saturn und Jupiter treffen sich im Jahr 2020 gegen Ende des Steinbocks und am Anfang des Wassermanns. Dadurch verbinden sich ihre bereits als Einzelplaneten kraftvollen Energien zu einer Energiekonstellation von enormer Ausstrahlung. Wie sich diese auswirkt, sowohl auf die Menschheit als Ganzes mit ihren Nationen und Gruppen wie auch auf das Leben des Individuums, werden wir im Folgenden genauer betrachten. Was man auf jeden Fall bereits sagen kann: 2020 ist ein entscheidendes Jahr, sowohl für die Menschheit wie auch für jeden Einzelnen.


Wir befassen uns hier vor allem mit der Begegnung von Pluto und Saturn, einer Konjunktion, die erstmals am 12. Januar 2020 exakt war (auf 22°47‘ Steinbock). Auch Sonne und Merkur befanden sich an diesem Punkt. Die 4 Himmelskörper bildeten ein so genanntes Stellium von 4 Planeten mit einer kraftvollen Ausstrahlung in das ganze Jahr hinein. Im Laufe des Jahres stehen Pluto und Saturn noch am 5. April und am 30. Juni in einer exakten Konjunktion. 

Das Zusammenwirken der Kräfte von Saturn und Pluto gleicht einem Geburtsprozess: Da ist auf der einen Seite ein Zustand, den Saturn halten will – nur nichts ändern! – und auf der anderen Seite die enorme Transformationskraft Plutos, die alles, was ihr im Weg ist, durchbrechen will, damit das Neue geboren werden kann. Wenn wir uns anschauen, was zurzeit weltpolitisch und gesellschaftlich abläuft, erkennen wir gut, wie sich grosse Konflikte abspielen zwischen Kräften, die das Bisherige erhalten, und solchen, die das Neue wollen. In vielen Ländern gewinnen konservative, saturnische Kräfte zurzeit noch die Oberhand, während sich gleichzeitig Menschen zusammenschliessen, um dagegen zu protestieren und dem Neuen zum Durchbruch zu verhelfen – ein Ausdruck der plutonischen Kräfte. Im Moment sind die saturnischen Kräfte noch stark, da Saturn sich durch sein eigenes Zeichen bewegt, den Steinbock – ein Erdzeichen (verstärkt dadurch, dass sich auch 3 weitere langsame Planeten in Erdzeichen befinden: Pluto und Jupiter im Steinbock und Uranus im Stier). 


Bald wird sich das jedoch ändern, wenn Jupiter am 21. Dezember 2020 auf 1° des Luftzeichens Wassermann eine Konjunktion mit Saturn bildet. Beide Planeten stehen auf einer Linie und bilden die so genannte Grosse Konjunktion, die sehr hell am Nachthimmel leuchtet. Da wird sich die Energie stark ändern, die progressiveren Kräfte werden mehr Schwung bekommen, neue Ideen können besser Fuss fassen. Das Neue wird geboren! 


Doch zurück zur Saturn/Pluto-Konjunktion vom 12. Januar 2020. Es ist immer aufschlussreich, in der Geschichte zurückzuschauen und zu ergründen, wann dieselbe Konstellation auftrat und was sich damals ereignete. Eine Saturn/Pluto-Konjunktion im Steinbock findet alle 500 Jahre statt, exakt war sie letztmals rund 2 Monate nachdem Martin Luther in Wittenberg seine Thesen veröffentlicht hatte – das war am 10. November 1517 –, in denen er sich vor allem gegen den kirchlichen Ablasshandel aussprach. Dies war der Auslöser der Reformation, einer bedeutenden Entmachtung der katholischen Kirche, jener Befreiung der Menschen vom Machtmissbrauch durch die Kirchenoberhäupter.

Welche übermächtigen Strukturen könnten wohl heute ihren Einfluss verlieren? Wenn Pluto im Spiel ist, geht es immer um Macht und Ohnmacht. Vielleicht gibt es einen Durchbruch im Bereich der undurchsichtigen Machtstrukturen der Finanzwelt? Dies ist naheliegend, erfolgte doch kurz nach dem Eintritt von Pluto in den Steinbock anfangs 2008 die seit langem grösste Finanzkrise: Die plutonische Transformationskraft durchbrach die bestehenden saturnischen Strukturen. Grosse Banken sind damals zusammengebrochen, die Börse erlitt einen Absturz, dies mit weltweiten Folgen. In den letzten 10 Jahren hat sich die Börse zwar erholt und 2019 sogar ein Allzeithoch erreicht. Doch zu denken gibt, dass heute wie damals mit zweifelhaften Finanzprodukten gehandelt wird, dass von den Banken enorm hohe Boni ausbezahlt und Kredite zu extrem tiefen Zinsen vergeben werden. Der Crash könnte sich wiederholen und könnte durch die exakte Begegnung von Saturn (dem Herrscher von Steinbock) und Pluto ausgelöst werden. Es ist zu hoffen, entsprechend den kommenden astrologischen Konstellationen, dass dies eine grundlegende Erneuerung des Finanzsystems anstösst. Ähnliche Prozesse könnten auch in anderen gesellschaftlichen Systemen und Strukturen ablaufen, wie z.B. bei den Regierungen von Staaten, in den Wirtschaftssystemen, den Religionen, den Gesundheitssystemen, den Bildungssystemen, den Sozialversicherungssystemen usw.



Individuelle Transformationsprozesse – Saturn/Pluto im Geburtshoroskop


Wie zeigen sich diese Transformationsprozesse nun beim einzelnen Menschen? Dazu betrachten wir die Stelle im Geburtshoroskop, wo die Saturn/Pluto-Konjunktion stattfindet: also den Bereich von ca. 17–29° Steinbock. Alle, die zwischen dem 7. und dem 20. Januar geboren sind, haben die Sonne auf diesen Graden und werden diese Kräfte besonders deutlich spüren. Bei ihnen findet eine Neugeburt statt, eine Neuorientierung des eigenen Selbstverständnisses, des eigenen Ausdrucks: Wer bin ich? Andere haben vielleicht Planeten auf diesen Tierkreisgraden oder den Aszendenten oder die Himmelsmitte. Da werden diese Transformationsenergien auf die mit den entsprechenden Planeten verwandten Kräfte wirken, so z.B. bei Venus auf die Beziehungen und die eigenen Wertvorstellungen.



Saturn/Pluto in den Häusern des Geburtshoroskops


Ob nun die Saturn/Pluto-Konjunktion Planeten im Geburtshoroskop bestrahlt oder nicht (was nur anhand einer individuellen Horoskopanalyse feststellbar ist), immer bestrahlt sie eines der zwölf Häuser, der zwölf verschiedenen irdischen Bereiche, in die das Horoskop eingeteilt ist. Wir schauen dabei, in welchem Haus des Geburtshoroskops das letzte Drittel des Steinbockzeichens liegt. Dort zeigt sich die kombinierte Kraft von Pluto und Saturn wie eine Neugeburt. Dazu gehört auch immer, Altes, was dem Neuen im Weg ist, loszulassen. Die folgenden Texte geben einen kurzen Einblick in das jeweilige Thema, um das es in den einzelnen Häusern geht. 


1. Haus: Die Neugeburt des Ich

Du wirst Situationen erleben, die dein bisheriges Ich-Empfinden und deine Ausrichtung im Leben grundlegend verändern. Dies kann sich in Erlebnissen mit anderen Menschen zeigen oder darin, dass dich plötzlich Dinge nicht mehr interessieren, die dich lange interessiert haben. 


2. Haus: Die Neugeburt der Verankerung in der Materie

Du machst Erfahrungen, die dein Verhältnis zu materiellen Werten grundlegend verändern. Dies kann sich zeigen bei deiner finanziellen Situation, im Umgang mit Besitz oder bei anderen Dingen, die dir lieb sind. Deine Verankerung auf der Erde und das Verhältnis zu deinem Körper wandeln sich.


3. Haus: Neugeburt deiner Art zu kommunizieren

Du erfährst neue, ungewohnte Situationen in der Kommunikation mit anderen Menschen. Einiges an der Art, wie du bisher mit anderen Menschen kommuniziert hast, funktioniert nicht mehr. Das fordert dich auf, neue Wege der Kommunikation zu finden.


4. Haus: Neugeburt in dem, was du als Heimat empfindest

Es kann sein, dass du dich mit Menschen, bei denen du dich bisher wohl gefühlt hast, nicht mehr heimisch fühlst. Oder dass du merkst, du brauchst eine andere Wohnsituation. Das führt dich auf die Suche nach deiner Seelenfamilie und deiner inneren Heimat. 


5. Haus: Neugeburt deiner Kreativität

Die Art, wie du dich von innen heraus ausdrückst, erfährt eine Wandlung. Alte Formen funktionieren nicht mehr, es braucht neue Formen, und diese zu finden braucht Zeit. Es ist wichtig, entstehen zu lassen, was entstehen will.


6. Haus: Neugeburt in deinen Alltagsstrukturen

Diese Neugeburt kann sich im Beruf zeigen. Wenn du schon lange spürst, dass eine Änderung ansteht, ist es jetzt Zeit, den Schritt zu wagen. Darin können dich äussere Umstände unterstützen – auch wenn du es zuerst nicht als Unterstützung empfindest. Dies kann sich in allen Alltagsstrukturen zeigen: Alltagsabläufe, Gewohnheiten, die dich begrenzen, funktionieren nicht mehr. Erneuerung ist angesagt.


7. Haus: Neugeburt im zwischenmenschlichen Austausch

In Partnerschaften oder Freundschaften werden jetzt eingeschliffene Verhaltensweisen, die nicht mehr dienen, transformiert. Du fühlst, dass es so nicht weitergehen kann, dass du deine Beziehungen anders leben möchtest. Neue Begegnungen kommen in dein Leben, alte Beziehungen verschwinden.


8. Haus: Neugeburt im Umgang mit der eigenen Kraft

Wenn du dich in bestimmten Situationen, mit bestimmten Menschen noch in die Ohnmacht begibst, anstatt deine wahre Macht, deine Kraft zu zeigen, wird dir dies nun bewusst. Dann kannst du die Machtlosigkeit nicht länger aufrechterhalten und musst/darfst deine Macht übernehmen.


9. Haus: Neugeburt im Umgang mit Wissen

Wenn du bisher die Tendenz hattest, dein eigenes Wissen zurückzuhalten, im Glauben, andere wüssten es besser, dann geht das jetzt nicht länger. Du wirst Situationen erleben, wo du sozusagen gezwungen bist, dich mit deinem Wissen einzubringen. Der Zugang zu deinem inneren Wissen öffnet sich.


10. Haus: Neugeburt im Übernehmen von Verantwortung

Vielleicht versuchst du manchmal, dich vor Verantwortung zu drücken? Verantwortung, richtig verstanden, ist vor allem die Verantwortung für deine Aufgabe gemäss deinem Seelenplan. Dieses Thema wird nun sehr viel drängender, und du kannst dich nicht mehr auf das altbekannte sichere Terrain zurückziehen. Neue Aufgaben warten auf dich.


11. Haus: Neugeburt deiner Art der Zusammenarbeit

Hier geht es um die Zusammenarbeit mit anderen in gemeinsamen Projekten. Vielleicht löst du dich von Gruppen, in denen du keine Energie mehr spürst, und findest neue. Oder du öffnest dich für die Zusammenarbeit mit geistigen Kräften und empfängst Ideen, die du gemeinsam mit anderen Menschen verwirklichen kannst. 


12. Haus: Neugeburt deiner Spiritualität

Du wirst vielleicht spüren, dass sich gewisse Aspekte deiner Art, wie du bisher Spiritualität gelebt hast, nicht mehr richtig anfühlen. Es könnte sein, dass du nicht mehr gleich meditieren kannst wie bisher oder dass du einen anderen spirituellen Weg einschlägst. Sei offen für neue geistige Impulse, sei es von aussen oder von innen.


Charlotte van Stuijvenberg